Hausbau / FrArwie

Endlich!!!! Nach viel Papierkram, unzähligen Telefonaten und mehreren Besuchen bei unserem Hausverkäufer war es nun so weit.

Wir trafen uns mit unserer Architektin im Musterhaus und konnten unsere Vorstellungen von unserem Traumhaus zu Papier bringen lassen. Das Gespräch war nicht sehr anstrengend, da die Architektin sowas schon etliche Male gemacht hatte und eine gewisse Routine besaß.

Zwei Stunden und einige Änderungen später hatten wir unser Traumhaus vorskizziert. Die Lage des Hauses wurde auf der Flurkarte festgelegt, noch fix Abstellplätze, Wege und Abwasser eingezeichnet… FERTIG!!!

Toll! So weit, so gut. Leider fiel der Architektin kurz vor Ende des Gespräches ein, dass ein sogenanntes “Rettungsfenster” den oberen Teil unseres Hauses schmücken darf. Ein Rettungsfenster hat nach Sächsischer Bauordnung (SächsBo) §34 ein Öffnungsmaß von BxH 0,90 x 1,20 Meter.

Leider zerreißt dies die schöne symetrische Außenansicht unseres Hauses, da im Obergeschoß bodentiefe Fenster geplant sind. Erschwerend kam dann noch hinzu, dass der dadurch entstandene geringere Lichteinfall dafür sorgte, dass ein zusätzliches Fenster als Ausgleich installiert werden muss.

Na ja, ein schönes Haus verschandelt nichts… :-/

Nachdem wir vor drei Wochen das erste Gespräch hatten, ging es jetzt richtig los. Wir benötigten noch weitere Unterlagen. Da das Grundstück schon im “Kauf” war, benötigten wir Unterlagen vom Notar. Auch eine Bescheinigung über den KfW-Wert sollten wir einreichen.

Also riefen wir bei der Hausbaufirma an und ließen uns die Bescheinigung zu schicken. Nach ein paar Tagen hatten wir dann das ersehnte Schriftstück in den Händen. Unser Haus benötigt so wenig Energie, dass es den KfW-Standard 55 erfüllt. Da waren wir froh, denn schon der KfW 70 hat einen viel besseren Zinssatz als der eigentliche Kredit. Also freuten wir uns auf noch geringere Zinsen.

Aber, zu früh gefreut!!! Die KfW bedient den 55 Tarif noch nicht… Seit gut zwei Jahren reden die darüber, aber noch ist da kein festgesetzter Zinssatz entschieden. Blöd… und die totale Verarsche. Denn hoch-wärmegedämmte Häuser kosten mehr um den Standard zu erfüllen… vorerst UNNÜTZ!!!

…das war unsere nächste große Herausforderung.

Bei diversen Suchen im Internet trifft man auf eine Menge Anbieter von Finanzierungen. Für ein ausbaubedürftiges Haus in der Innenstadt hätte es alle Male gereicht. Da wir aber regenerative Energien zur Wärme und Stromgewinnung einsetzen wollen, benötigten wir ein wenig mehr Kapital.

Also zur Hausbank – oder besser Haus-Sparkasse. Gute zwei Stunden, 200 Rechenbeispiele und unzählige Frage und Belehrungen später wussten wir, dass wir entweder, nur das Geld für ein Zelt bekommen würden, dafür aber 31,392 Jahre zahlen müssten, oder weiter suchen müssten.

In diversen Foren und Blogeinträgen war immer wieder der Name INTERHYP zu lesen. Da war von “sehr guter Beratung” und “unschlagbaren Vergleichen” die Rede.

Also, wer nicht fragt, der nicht gewinnt… oder so. Termin in der Filiale in Leipzig gemacht, mit Herrn Boll als Ansprechpartner.

Termin schon zwei Tage später. Schon ein komisches Gefühl, wenn man da mit den Erfahrungen und “Vorgaben” hinkommt und eigentlich nur verunsichert ist. Aber es stellte sich als Vorurteil raus. Herr Boll nahm sich sehr viel Zeit um uns aufzuklären. Denn schließlich nimmt man nicht jeden Tag 200T Euro Kredit auf. Besonders beim ersten Mal sollte man sich doch von einem Fachmann/-frau beraten lassen.

Und da waren wir beim Herrn Boll an der richtigen Adresse. Nach einer Stunde waren wir um einige Erfahrungen und Begriffserklärungen  reicher.
ABER – noch keinen Kredit.
Das benötigte unsererseits noch ein wenig Zuarbeit. Also alle Papiere zusammen gekramt und 1 Woche später noch mal hin: Gehaltsnachweise, Auflistungen von Versicherungen, Bausparplänen, Fonds, Kontoauszüge, Familienverhältnisse… also fast wie beim JobCenter 😉 – nur hier nimmt einem keiner was weg!!!

Ich wollte hier nur schnell das mal das Haus vorstellen. Angesichts der Tatsache, dass wir nur ein paar Bilder haben, werde ich nur Außenansichten zeigen.

Bei dem Haus handelt es sich um ein Haus der Firma “ALLKAUFHAUS” und der Typ ist “trendline 1”

VON VORN                            VON HINTEN                                      SEITENANSICHT

Unser “Objekt der Begierde” hatten wir gefunden. Nun mußten wir nur noch herausfinden, was das Ganze kostet, wann es losgehen kann und wie lange das Baugeschehen dauert.

Ein Gespräch mit dem Verkäufer brachte mehr Fragen auf, als es klärte. Wir wollten so schnell wie möglich “einziehen”. Da aber eine Doppelbelastung (Miete und Schuldentilgung) von uns als hohe Priorität eingestuft wurde, war die angegebene Bauzeit von mindestens 6 Monaten für das schlüsselfertige Haus, nicht akzeptabel.

Also andere Optionen herausfinden. Da gab es dann noch das Rohbauhaus. Bei dem Bauträger hieß das, Außenwände, Fenster und Dach… Rest in Eigenleistung.
Fix mal den Preis plus ungefähre Materialkosten – ABGELEHNT, VIEL ZU TEUER!!!
Wer einen Baustoffhändler zu seinen richtigen Freunden zählt, für den wäre das bestimmt eine Option die passt. Leider gehören wir nicht zu den glücklichen Auserwählten.

Damit waren die Optionen bei dem Bauträger schon erschöpft. Aber meine Frau wäre nicht meine Frau, wenn sie da nicht noch mal im Internet recherchiert hätte. ..Bauträger – es gibt nicht nur ne Hand voll, sondern ein ganzes Land voll…

Also suchten wir wieder. Wie das Haus aussehen sollte, hatten wir festgelegt, fehlte nur noch die Baufirma.
Zu unserer Überraschung fanden wir sehr schnell und zahlreich Unternehmen, die das Haus in nahezu identischer Form anboten. Nach diversen Anfragen und persönlichen Gesprächen hatten wir Glück und fanden jemanden, der uns unserem Traum näher bringen konnte.

… ein kleines Häuschen, Kind und Kegel. Gut, Kegel hatten wir schon. Kind ist in Arbeit… fehlt nur noch das Haus.

Wir hatten den Wunsch ein Haus zu bauen. Von vornherein war klar- 8×8 Meter Standard Reihenhaus auf 400m² Grundstück – NICHT MIT UNS!!!
Also suchten wir ein Grundstück, das unseren Vorstellungen nahe kam. Zeitgleich machten wir das ein oder andere Musterhaus unsicher. Tonnen von Katalogen und unzählige Megabyte an Webseiten stapelten sich bald um uns herum. Viele Häuser kamen dem nahe, was wir als “Perfekt” ansahen. Doch keines konnte den gewünschten “AHA”-Effekt erzeugen. Es gab IMMER etwas, das stark verbesserungsbedürftig gewesen ist.

Bis zu dem einen Tag im Sommer 2009. Wir hatten uns vorgenommen, die Musterhaus-Ausstellung in Dölzig zu besuchen. Wieder sahen wir Häuser, die wir schon vorher im Dutzend in Katalogen gesehen hatten, Standard-0815.

Aber dann… ein unscheinbares von außen wie ein Bürogebäude, aber von innen wohnliches Hammer-Domizil.

Der erste Blick in das Haus ließ uns nicht erahnen, was auf uns zu kommt. Die Verkäuferin sagte nur: “Schauen Sie sich alles in Ruhe an, es wird sie überraschen!”

OK, dachten wir. Reden kann man ja viel, besonders wenn man damit sein Geld verdient…

Ein kleiner Rundgang durch das Untergeschoss, in dem sich das Wohnzimmer, die Küche, ein Gästebad und ein Büro befindet, gefolgt von dem Besichtigen der zwei Kinderzimmer, des Schlafzimmers mit Ankleide und dem !!!  mittig in der Etage liegendem Badezimmer !!! und der kleinen Empore, von der aus man ins Wohnzimmer und über die schräg verglaste Fensterfläche zum Garten raus schauen konnte – brachte Licht ins Dunkel:

Wir hatten unser Traumhaus gefunden ! ! !